Wichtige Begriffe der Individualpsychologie.

 

Gemeinschaftsgefühl (Zugehörigkeitsgefühl)

Ist das Grundstreben jedes Menschen von Geburt an, zur jeweiligen Gemeinschaft dazu zu gehören. Es beinhaltet das Grundbedürfnis jedes Menschen, nach Liebe, Geborgenheit, Wärme, des Gefühls angenommen und wertvoll zu sein. Aus der Nichterfüllung dieses Strebens entstehen fast alle Verhaltensstörungen bzw. Lebensprobleme.

 

Minderwertigkeit und Kompensation

Jeder Mensch ist anders (bezüglich seiner Talente, Eigenschaften, Aussehen, Körper, etc.) und vergleicht sich trotzdem. Das Minderwertigkeitsgefühl ist eine psychische Grundgegebenheit in jedem heranwachsenden Menschen. Äußere Einflüsse können es verstärken. Jeder entwickelt seine persönliche Art des Kompensierens. Kompensation kann Spitzenleistungen hervorbringen, aber auch viel Unheil.

 

 

Kausalität und Finalität

Verhaltensweisen beruhen auf Ursachen und dienen laut Adler immer einem bestimmten Ziel / Zweck. Nach Adler kann das Verhalten eines Menschen nur dann wirklich verstanden werden, wenn dessen meist unbewussten Ziele und Handlungszwecke klar sind. Wir fragen also nicht "warum stört ein Kind", sondern "was bezweckt es mit seinem Verhalten?"

 

 

Lebensstil

Ein Kind legt sich schon früh unbewusst Verhaltensmuster zurecht, mit denen es glaubt, Anerkennung, Geltung, vielleicht auch Überlegenheit und Macht zu erreichen. Diese sich im Lebensverlauf wiederholenden Verhaltensmuster dienen dem Streben nach erfolgreicher Lösung seiner Lebensprobleme und stellen ein wichtiges Prinzip des Lebens dar. Die Art, wie jemand bei der Problemlösung immer wieder zu Werke geht, bezeichnet die Individualpsychologie als Lebensstil.

 

 

Tendenziöse Apperzeption (selektive Wahrnehmung)

Wahrnehmungen sind subjektive Auffassungen von Personen und Situationen. Unser Selbst- und Weltbild fungiert dabei als Wahrnehmungsfilter.

Zwischen der Wahrnehmung objektiv vorhandener Gegebenheiten und dem persönlichen Lebensstil besteht daher eine starke Wechselbeziehung. Der Lebensstil ist also nicht nur bestimmend für das Verhalten, sondern auch für die Frage, was ich wie wahrnehme und unbewusst im Sinne meines Lebensstils interpretiere.

 

 

Ängste, Sicherungstendenzen und Widerstände

Minderwertigkeitsgefühle, wie die Angst nicht dazu zu gehören, nicht geliebt, nicht anerkannt, nicht als wertvoll und wichtig gesehen zu werden, nicht gut genug zu sein lösen je nach Ausprägung massive Sicherungstendenzen des Einzelnen aus, um sich zu schützen. Sie bewirken zahlreiche Widerstände gegenüber den als bedrohlich empfundenen Situationen. Dies ist besonders häufig in innerbetrieblichen Veränderungsprozessen zu beobachten (bei Umbesetzungen, Veränderungen von Abläufen, Fusionierungen usw.), aber auch innerhalb jeglicher anderen Form von Beziehungsgestaltungen.

 

 

Lebensaufgaben

Adler zählt zu unseren wichtigsten Lebensaufgaben die Liebe und Partnerschaft, Arbeit und Beruf sowie die sozialen Beziehungen in der Gemeinschaft sowie der Beziehung des Menschen zu sich selbst und zum Kosmos, also der Bedeutung menschlicher Existenz im transzendentalen und spirituellen Bereich. Wie diese bewältigt werden, zeigt sich im Lebensstil.

 

 

Schöpferische Kraft

Die menschliche Entwicklung wird beeinflusst von unseren biologischen Erbanlagen sowie von Umwelteinflüssen (z.B. Familie, Geschwister, Kultur, Klima etc.). Beide stehen miteinander in einem Austausch. Dank seiner schöpferischen Kraft, gestaltet der Mensch hieraus sein individuelles Verhalten, seinen Lebensstil.

 

 

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